Hunde gehören zu unserem Kulturgut. Der Wolf ist das erste Lebewesen, dass der Mensch domestiziert, also zum Haustier gemacht hat. Fossilienfunde belegen, dass der Hund schon seit der Steinzeit den Menschen als Jagdhelfer, Lastenzieher, Bewacher, „Wärmflasche“, als Sozialpartner aber auch als Fleischlieferant begleitet. Einige Caniden-Forscher sprechen auch von einer Ko-Evolution. Homo sapiens habe einiges von der sozialen Intelligenz, der Vorratshaltung und der Kooperationsfähigkeit der Wölfe in das eigene Verhaltensrepertoire übernommen. Auch Canis lupus familiaris hat sich dem Menschen weitestgehend angepasst und ist in der Lage menschliche Gesten zu deuten und adäquat zu reagieren.

Die Mensch-Hund-Beziehung ist bis heute ambivalent. Einerseits helfen die Vierbeiner dem Menschen in vielen Bereichen und stehen als Polizei-, Hüte- oder Rettungshunde im Dienste der Menschheit. Blindenführhunde ersetzen das Augenlicht, Behindertenbegleithunde stehen ihren körperlich oder geistig beeinträchtigten Besitzern mit Hilfeleistungen, wie dem Bedienen von Lichtschaltern, Öffnen von Türen, Holen von Handy, Medikamenten u.a. zur Seite. Signalhunde machen ihre gehörlosen Menschen auf Geräuschquellen aufmerksam. Tiergestützte Pädagogik und Therapie leisten einen wichtigen Beitrag zur geistigen, körperlichen und seelischen Entwicklung des Menschen. Diabetes-Hunde zeigen eine drohende Unterzuckerung an, und Epileptiker-Hunde warnen rechtzeitig vor dem nächsten epileptischen Anfall. Andererseits werden Hunde in Tierversuchslaboren missbraucht www.aerzte-gegen-tierversuche.de, als geldbringende Ware betrachtet (illegaler Welpenhandel), durch fehlendes Wissen des Menschen über die Bedürfnisse und Kommunikationsformen des Mitlebewesens Hund gequält, ausgesetzt, getötet. In vielen Ländern gibt es noch Tötungsanstalten, in denen man ungeliebte Haustiere entsorgen kann. Auch die Ursache für Beißvorfälle ist in jedem Fall das Fehlverhalten des Menschen, denn kein Welpe, egal welcher Rasse, wird aggressiv geboren.

Als Hundehalter sollten wir an einer Mensch-Hund-Beziehung arbeiten, die von gegenseitigem Vertrauen, Respekt und sozialem Miteinander geprägt ist. Regeln und Disziplin gehören ebenso dazu, wie Empathievermögen und das Fördern von Fähigkeiten des jeweiligen Hundeindividuums. 

„Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muss sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen.“

sibirisches Sprichwort

"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt."

Mahatma Gandhi